SC Dahenfeld 1946 e.V.
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Von der Gründung zur ersten Spielzeit

Schon bevor der SC Dahenfeld existierte, wurde in Dahenfeld Vereinssport betrieben. Die Deutsche Jugend Kraft (DJK), eine kirchliche Organisation, die sehr weit verbreitet war, hatte bereits lange vor dem Krieg in Dahenfeld Fuß gefaßt. Die DJK wurde als Turn- und Gymnastikverein geführt und die Dahenfelder Turner nahmen auch an Wettkämpfen teil. Als Übungsgelände diente damals schon der Sportplatz in den Brunnenwiesen ( „alter Sportplatz“ ) und die Alte Kelter für das Geräteturnen. Aber bei der DJK wurde nicht nur geturnt. Das Fußballspiel fand immer besseren Anklang und wurde während der Übungsstunden häufig durchgeführt. Zu einem regulären Spielbetrieb kam es allerdings nicht.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, 1933, wurde die DJK zwangsweise aufgelöst. An ihre Stelle traten staatliche Organisationen wie „Jungvolk“ und „Hitlerjugend“. In diesen Organisationen trat das Turnen sehr hinter anderen Aktivitäten zurück, vor allem Geländespiele mit auffallend militärischem Charakter gewannen sehr an Bedeutung. Das Fußballspiel, die Wurzel des SC Dahenfeldes, wurde aber auch während dieser Zeit nicht vernachlässigt. Im Laufe des Krieges wurde dann allerdings der Sportplatz als Acker verwendet, so daß die Sportmöglichkeiten der Dahenfelder Jugend sehr beschnitten waren.

Im Jahre 1946, also nur ein Jahr nach Kriegsende, entschlossen sich ein paar wenige Dahenfelder Männer einen Sportverein zu gründen. Die meisten der Vereinsgründer hatten den Vereinssport bereits bei der DJK kennen und dort vor allem das Fußballspiel lieben gelernt. Karl Rüdinger, Rudolf Bauer, Remigius Bauer, Emil Bertel, Manfred Sauer, Michael Dulz, Willi Götz (NSU), Karl Heinrich, Josef Schuhmacher, Josef Sieger, Franz Meckes, Eugen Müller, Josef Herrmann, Walter Leitz und Oswald Leitz waren diejenigen, die an einem Samstag Abend im Oktober 1946 bei der Gründerversammlung den Sportclub Dahenfeld aus der Taufe hoben. Als 1. Vorsitzender wurde Karl Rüdinger, als Kassier Josef Schuhmacher und als Schriftführer Josef Herrmann gewählt. Diese drei Männer verhalfen dem frischgebackenen Verein in der Folgezeit auf die Beine und sie sorgten Hand in Hand mit den wenigen Mitgliedern dafür, daß sich aus einer Idee ein Verein entwickelte, der bis zum heutigen Tage das Ortsbild und das Gemeinschaftsleben von Dahenfeld ganz entscheidend geprägt und beeinflußt hat.

Schon bevor der SC Dahenfeld existierte war die Dahenfelder Jugend sportlich engagiert. Die Fußballer wussten bspw. in Freundschaftsspielen zu überzeugen: im Februar 1931 gewannen sie gegen die DJK Neckarsulm mit 3:1. Wenige Monate später gelang ein 5:3 Sieg gegen die DJK Heilbronn.

Nachdem die amerikanische Militärregierung dem Lizenzantrag stattgegeben hatte, konnten die ersten Freundschaftsspiele absolviert werden; der SC Dahenfeld war in den Anfangsjahren ein reiner Fußballverein. Erstes größeres Vereinsziel wurde demzufolge die Erstellung eines ordentlichen Sportplatzes. Der seitherige Sportplatz in den Brunnenwiesen, der als Spielort ins Auge gefaßt wurde, konnte nicht benutzt werden, da er den vielen Kriegsflüchtlingen, die damals auch in Dahenfeld untergebracht waren, als Krautgarten zur Verfügung gestellt wurde. Daher war man gezwungen einen Ausweichplatz zu suchen, den man in der „Ochsenwiese“ fand, die nach heutigen Maßstäben natürlich nur einen ziemlich dürftigen Fußballplatz abgab. Die ersten Jahre des SC waren sicherlich die schwierigsten, es fehlte vor allem an der nötigen Ausrüstung, denn aus den Zeiten der DJK waren nur noch ganz wenige Trikots und kleinere Ausrüstungsgegenstände übrig. Durch Beziehungen des Sportkreisvorsitzenden Otto Fritz ( seinerzeit Inhaber der Firma „Betten - Fritz“ in Heilbronn ) zur amerikanischen Militärregierung konnten Fußballtrikots und Turnschuhe beschafft werden. Nachdem es in Dahenfeld keine Flüchtlinge mehr gab, wurden die Krautgärten durch Mitglieder des Sportvereines umgepflügt und wieder als Sportgelände hergerichtet. Allerdings wurde dem SC die Auflage gegeben, den Platz einzuzäunen. Dies war nicht gerade einfach zu bewerkstelligen, denn es fehlte an Geld und an Material. Glücklicherweise wurden im Neuenstädter Wald ausreichend Zaunpfähle, sowie Draht „gefunden“, sogar geeignetes Material für die Tore „fand“ man, so daß man diesen Problemen Herr wurde. Als Tornetze dienten damals vom Krieg übriggebliebene Tarnnetze. In einer Gemeinschaftsaktion wurden Kartoffeln, Mohrrüben, Öl und Fett gesammelt und gegen Fußballstiefel eingetauscht. Derart ausgestattet startete der Sportclub 1949/50 seinen regulären Spielbetrieb. Die erste offizielle Punktrunde wurde in einer Doppel - Runde gespielt, bei der die A - Klassenvertreter Heinsheim, Bad Wimpfen, Gundelsheim, Offenau und Jagstfeld, sowie die B - Klassemannschaften Oedheim, Untergriesheim, Höchstberg und Dahenfeld ihren Meister ausspielten. Dahenfeld konnte mit einem guten Mittelfeldplatz in der ersten Saison gleich den ersten kleineren Erfolg vorweisen. Mit welchen Widrigkeiten während dieser Anfangszeit zu kämpfen war mag die Tatsache verdeutlichen, daß anstelle von richtigen Umkleidekabinen die Waschküche des Gasthauses Kreuz diente und anstatt von Duschen gab es lediglich einen Kübel mit warmem Wasser.

Die Kameradschaft stand bei den Spielern von Anfang an sehr hoch im Kurs. Besonders bemerkenswert war der uneigennützige Einsatz von Josef Körner I, der Remigius Kühner bei der Landwirtschaft aushalf, als dieser sich während eines Fußballspieles den Fuß brach. In den Jahren 1949 und 1950 führte Josef Körner I den Verein. Während dieser Zeit gelang es eine Jugendmannschaft der 14 - bis 18 - jährigen aufzustellen und in einer Punkterunde teilnehmen zu lassen.